die Reise zum Mont Ventoux

Im Jahre 2009 wurde der Entschluss gefasst, eine sportliche Reise zum Mont Ventoux anzutreten. Nach einer kurzen Planungsphase folgte die Lösung der logistischen Probleme. Es galt, 7 Bikes so auf Günters Anhänger zu verladen, dass nichts und niemand zu Schaden kommt. Nach erfolgreicher Probebeladung folgte am Abend des 01.06.2010 die finale Beladung von Fahrzeug und Anhänger.

 

Gestärkt durch ein excellentes Frühstück konnte die Reise am frühen Mittwoch Morgen bei schönstem Wetter beginnen. Nach gut 600 Km wurde versucht, den Mont Ventoux in der Ferne auszumachen. Da alles im Fahrzeug sich nach links orientierte und heftiger Seitenwind von rechts herrschte, hatte der Fahrer alle Mühe, das Fahrzeug in der Spur zu halten.

 

Am Nachmittag erreichten wir unsere Pension in der wir schon mit Spannung erwartet wurden.  

Gleich am nächsten Morgen sollte es losgehen. Gestärkt mit einem ausgiebigem Frühstück ging die Fahrt in Richtung Mont Ventoux los. In Sarrians wurde gestoppt um die Bikes abzuladen, die Pedale dran zu schrauben, die Getränkeflaschen zu deponieren und die sonstige Ausrüstung an den Mann zu nehmen.

 

Jetzt folgte das lockere Einrollen über Beaumes de Venise und Caromb nach Bedoin mit ein paar Höhenmetern. Je näher wir nach Bedoin kamen, um so nervöser wurde das Feld. Anhalten zum Pinkeln, ah noch ein Foto, mein Clicki ist locker und so weiter und so weiter. Nach dem ersten obligatorischem Halt am Kreisel vor Bedoin noch ein zweiter in Bedoin, wo Günters Clicki dann nach kurzem mechanischem Eingriff wieder ok war. Und wieder Bild mit dem Schild, was uns nun erwartet: ca. 21 Km mit tausenden von Höhenmetern.

 

Die ersten 4 bis 5 Km waren moderat ansteigend. Nach dem Abbiegen nach links Richtung Gipfel wurde es dann brutal: immer mindestens 9% Steigung. Man sehnte sich nach der nächsten Kurve in der Hoffnung hier wird es flacher. Aber Pustekuchen - immer steil weiter. Dann nach endlosen Km kommen ein paar Häuser ins Blickfeld und es wird etwas flacher - Chalet Renard. Kurzer Stopp und weiter bis zum Gipfel. Es beginnt gar nicht mal so steil (7%), wird aber immer steiler; die letzten 1,5 Km dann mit durchschnittlich mehr als 11% Steigung. Es gilt durchhalten, denn oben wartet ein gekühltes Weizenbier.

Nach dem Zusammenschluss des Feldes am Gipfel und der verdienten Kohlenhydratpause folgte eine rasante Abfahrt nach Malaucene. 70 bis 85 Km/h sind dann doch schon mal etwas aufregender, vor allem, wenn man so lange diesen Schnitt fährt. Die Abfahrt war gut ausgebaut und es hat auch viel Spaß gemacht.

 

Rast in Malaucene und Ausrollen über Barroux und la roque d'Alric nach Beaumes de Venise. Herrliche Straße, wunderschönes la roque d'alric. Eine  Ortschaft wie in den Fels gehauen, aber auch wieder ein paar Höhenmeter. Auch ein paar Höhenmeter zuviel, da die Navigationsabteilung von schnell-müd ein kurzen Moment nicht aufpasste.

 

In Beaumes de Venise waren 92 Km absolviert, alle fertig nur einer etwas geknickt, weil er nach einem kapitalen Reifenschaden die Tour nicht ganz zu Ende fahren konnte.

Der Rest des Ausflugs stand dann unter dem Oberbegriff Kultur. Von einer kurzen Weinverköstigung über den Besuch von Les Beaux, einem historischen Ort auf einem Felsen, einem Ausflug nach Avignon und einer Spritztour ans Meer war alles dabei. Ich glaube fast, man hätte die Reise auch als Bildungsreise von der Steuer absetzen können.

 

Alles in allem: ein gelungener Ausflug zum Nachahmen.