Zugabe 2011 - die Alpen

Mit den Kilometern aus der Saarlandtour in den Beinen fühlte man sich im Sommer 2011 stark genug, einen Alpenexpress zu starten. Das Team war schnell gefunden: Marc, Herbert, Winny, Fixi und Gerd; dazu Walter als Fahrer und Betreuer.

Mittwoch - die Anreise

Am Mittwoch, dem 24.08.2011 war es soweit: Tag der Anreise nach La Grave, wo wir unser Basislager für die Alpentour aufschlagen wollten. Da die Anreise gut funktionierte und wir gut in der Zeit lagen haben wir einen kleinen Abstecher nach L'Alpe d'Huez gemacht. Es ist immer von Vorteil sich mit der Strecke vertraut zu machen und schon mal zu schauen, wo man attackieren kann. Hinunter ging es dann über den Col de Sarenne. Scheint auch eine anstrengende Auffahrt nach L'Alpe d'Huez zu sein.

 

In La Grave angekommen wurde erst mal alles ausgeladen und in den Zimmern verstaut, bevor es dann zum Essen ging. War gar nicht mal so leicht, noch was zu bekommen.

Donnerstag - Telegraphe + Galibier

Nach dem Frühstück ging's erst mal mit dem Auto über den Lautaret, Galibier und Telegraphe nach St. Michel de Maurienne. Der Ausblick vom Galibier in Richtung Telegraphe ließ erahnen, welche Strapazen auf uns zukommen. Auch der Blick kurz hinter dem Telegraph auf St. Michel de Maurienne (ca. 800 Meter in die Tiefe) war äußerst beeindruckend. Hinter St. Michel konnten wir auf einem ausserhalb gelegenen, großen Parkplatz in aller Ruhe die Räder abladen und uns startbereit machen.

 

Mit lockerem Einrollen (bergab) nach St. Michel begann die Etappe. Dann irgendwann links ab und hinauf zum Telegraphe auf 1570 Meter. Diesen wollten wir in Formation erklimmen und erst danach das Rennen freigeben. Also Gerd als Pacemaker an die Spitze und der Rest hinterher.

Nach ein paar Fotos durch unseren Betreuer, setze sich Fixi mit einem starken Antritt vom Feld ab. Er fühlte sich so gut, dass er den Antritt durchzog und sich allein Richtung Telegraphe aufmachte. Das Feld wurde schon nervöser: Was, wenn er ganz durchzieht? Also bis zum Galibier? Im Vertrauen auf die eigene Stärke ließ das Feld ihn ziehen; sollte er doch seine Körner verbrennen.

 

Auf dem Col du telegraphe angekommen, mussten wir feststellen, dass er zwar als Erster ankam, aber nicht die Linie überquert hatte, die ihm die Bergpunkte gebracht hätte. Unerfahrenheit wurde bestraft: Körner weg und keine Punkte. Nach einer kurzen Rast konnte die Fahrt mit der Abfahrt nach Valloire fortgesetzt werden.

Hinter Valloire beginnt dann der Anstieg von 1435 Meter auf 2645 Meter zum Galibier. Was uns erwartet hatten wir aus dem Bus heraus ja schon gesehen. Aber das alles hoch zu kurbeln ist noch mal was anderes. Los ging es mit einer steilen Rampe ausgangs Valloire, die schon einige Schmerzen in die Oberschenkel zaubern konnte. Danach folgte ein langgezogener Anstieg mit wenigen Kurven und noch moderater Steigung.

 

So langsam kam eine fast 180-Grad Kurve in den Blick, nach der es dann schlagartig so richtig losgehen sollte. Das Feld war spätestens ab diesem Zeitpunkt nicht mehr zusammen. Eine prächtige Landschaft, die uns aber auch vieles abverlangt hat. Mit jedem Höhenmeter wurde es aber kälter, so dass man sich die wärmende Jacke aus dem Bus herbeiwünschte.

 

Nachdem alle oben angekommen waren, folgte das obligatorische Weizenbier, ein paar Fotos und eine schöne Abfahrt, die aber nach einem Kilometer bereits unterbrochen wurde um Erinnerungsshirts zu kaufen.

 

Über den Lautaret ging es dann in Richtung la Grave, was nicht ganz ungefährlich war. Hier galt es mit Tempo 50 bis 60 ein paar unbeleuchtete Tunnels zu nehmen - und nur zwei von uns hatten Licht am Bike. Ist aber alles nochmal gut gegangen.

Freitag - L-Alpe d'Huez + les 2 Alpes

Der zweite Etappentag - der nächste Klassiker: L'Alpe d'Huez. Die Anfahrt war ganz einfach; erst einmal von La Grave hinunter nach Bourg d'Oisans. Dort noch einmal alles durchchecken und rein geht es in die steile Rampe zum Anfang der Steigung. Hat man diese hinter sich, ist es eigentlich gar nicht mehr so steil. Das denken sich auch viele andere Sportler. Der Berg ist voll von Bikern aller Art, die sich dem Mythos L'Alpe d'Huez stellen wollen.

Dann kommen die berühmten 21 Kurven hinauf Richtung Ziel. Insgeamt sind 1090 Höhenmeter zu bewältigen mit einer durchschnittlichen Steigung von 7,9%. Die steilsten Stücke weisen über 14% Steigung auf. In jeder Kurve können wir die Namen der bisherigen Etappensieger lesen und uns von ihnen beflügeln lassen.

 

Der schnellste von Ihnen war Marco Pantani in 37:35 Minuten, was am heutigen Tag von uns aber nicht geknackt wird. Wir können ja auch gönnen.

 

Auch wenn man die ersten Häuser von Alpe d'Huez schon sieht ist es noch recht weit und vor allem recht hoch. Im Ort selbst sind noch fast 200 Höhenmeter zu bewältigen bis man auf der Avenue du rif nel endlich im Ziel ist.

 

Nach einer Erfrischungspause läuten wir die Abfahrt ein; macht irgendwie noch mehr Spaß als rauf zu fahren - warum eigentlich?

 

Zweite Station für heute: Les deux Alpes. Die Auffahrt ist lang nicht so spektakulär und herausfordernd wie unser bisheriges Programm. Also ab nach la Grave, duschen + essen -> morgen brauchen wir neue Kraft.

Nach einer Erfrischungspause läuten wir die Abfahrt ein; macht irgendwie noch mehr Spaß als rauf zu fahren - warum eigentlich?

 

Zweite Station für heute: Les deux Alpes. Die Auffahrt ist lang nicht so spektakulär und herausfordernd wie unser bisheriges Programm. Also ab nach la Grave, duschen + essen -> morgen brauchen wir neue Kraft.

Samstag - Lautaret + Izoard

Wir beschliessen auf dem Lautaret zu starten, damit die Etappe nicht zu lange wird. Dort ist es bitter kalt, nur 4 Grad plus.

 

Also erst mal ein offizielles Foto hinzittern und ab auf's Rad. Die 12 Kilometer nach Briancon in 10 Minuten. Vor lauter Zittern kann man kaum bremsen - will man auch nicht, weil es unter wärmer wird.

 

In Briancon Jacken aus und weiter. Scheiße immer noch kalt und vor allem bis Guillestre nur Gegenwind. Obwohl es bergab geht müssen wir dauernd treten, weil wir sonst rückwärts den Berg rauf rollen würden. Das hatten wir uns einfacher vorgestellt.

 

Hinter Guillestre wurde es dann angenehmer. An einem schönen Gebirgsbach vorbei ging es leicht bergauf. Schöne Gegend, Zeit ein paar Bilder von Bergen, Tälern und kleinen Stauseen zu machen.

Dann, das kannten wir schon vom Ventoux, geht es irgandwann links ab und die Steigung beginnt. Richtung Arvieux ist es schon recht steil. Trotzdem gab es einen Ausreißversuch von einem all zu eifrigen Cyclisten, der später mit dem letzten Platz bei der Bergankunft auf 2360 Metern bestraft wurde.

 

Ab Guillestre galt es insgesamt ca. 1460 Höhenmeter zu bezwingen, inclusive der Durchfahrt durch die Casse deserte, eine Art Mondlandschaft, welche kurz vor dem Gipfel zu finden ist.

 

Auf dem letzten Gipfel unserer Tour dankte Winny unserem Fahrer Walter, der im Dienste aller Athleten seine Wanderabsichten in den Hintergrund stellte und mit vollem Einsatz die Radler unterstützte. Ehrenhalber wurde ihm ein Radshirt vom Galibier zur Erinnerung an die Tour geschenkt.

 

 

Sonntag - die Abreise

Am Sonntag erfolgte die Abreise nach Tünsdorf. Ausgepowert und zum Glück ohne jeglichen Verletzungen (auch bei Winny) konnten wir den Heimweg antreten.

 

Ende